„Reflexion reicht nicht aus“: Nadia ruft bei der UN-Generalversammlung zum Handeln auf
Anlässlich der Eröffnung der hochrangigen Woche der UN-Generalversammlung kamen weltweit führende Vertreterinnen und Vertreter zusammen, um den 30. Jahrestag der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform zu begehen – der ehrgeizigsten globalen Verpflichtung zu Frauenrechten und Geschlechtergleichstellung.
Bei diesem historischen Anlass erinnerte Nadia Murad eindringlich daran, dass Reflexion allein nicht ausreicht.
Zwar sind seit Pekinger Erklärung unbestreitbare Fortschritte erzielt worden – mehr Mädchen besuchen die Schule, mehr Frauen besetzen Führungspositionen, diskriminierende Gesetze werden aufgehoben –, doch werden Frauen und Mädchen nach wie vor allzu oft durch Gewalt zum Schweigen gebracht, ihnen wird Gerechtigkeit verwehrt und sie werden von Entscheidungen ausgeschlossen, die Frieden und Sicherheit prägen.
Wie Nadia in ihrer Rede betonte: „Nachhaltiger Frieden ist unmöglich, solange die Hälfte der Menschheit zum Schweigen gebracht oder Opfer von Gewalt wird.“
Nadia forderte die internationale Gemeinschaft auf, von Versprechungen zu Taten überzugehen, und benannte drei dringende und miteinander verbundene Prioritäten:
Finanzierung der Frauenorganisationen an der Basis
Gewährleistung der Beteiligung von Frauen an Frieden und Sicherheit
Täter zur Rechenschaft ziehen und die sie unterstützenden Unterdrückungssysteme abbauen
Sie betonte: „Die nächste Generation von Frauen und Mädchen verdient es, nicht mehr nur Versprechungen zu erhalten, sondern die Realität von Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Würde.“
Bei dem hochrangigen Treffen sprach Nadia zusammen mit weiblichen Führungskräften aus aller Welt und der Präsidentin der Generalversammlung, Annalena Bärbock, und unterstrich die Dringlichkeit eines erneuten politischen Willens und konkreter Maßnahmen.
Sie nahm auch an der Jahresversammlung 2025 der UNGA-Plattform für weibliche Führungspersönlichkeiten teil, bei der die Teilnehmerinnen hervorhoben, wie Frauen und Mädchen als Akteurinnen des Wandels gestärkt werden können.
Die diesjährige Zusammenkunft hatte eine besondere Bedeutung, da die Welt 80 Jahre Vereinte Nationen, 30 Jahre seit der Erklärung von Peking und 15 Jahre UN Women feiert. Zusammen erinnern uns diese Meilensteine daran, dass ein kollektives Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter und die Rechte der Frauen von zentraler Bedeutung für den Aufbau einer gerechteren Welt ist.
Nadias vollständige Rede vor der UN-Generalversammlung finden Sie hier.