Ein erfülltes Versprechen: Neues Krankenhaus in Sindschar an irakische Gesundheitsbehörden übergeben

Diese Woche markiert einen historischen Meilenstein für die Menschen in Sindschar. Nadia’s Initiative (NI) hat in Zusammenarbeit mit dem Projektträger La Chaîne de l’Espoir und mit Unterstützung der französischen Regierung den Bau und die vollständige Ausstattung des neuen Krankenhauses in Sindschar, bekannt als Sinjar French Medical Center (SFMC), abgeschlossen. Die Einrichtung wurde diese Woche offiziell an das irakische Gesundheitsministerium und die Gesundheitsbehörde von Ninive übergeben.

Das Krankenhaus wurde nach höchsten Standards gebaut und mit modernster Medizintechnik ausgestattet, von der viele Geräte zum ersten Mal in dieser Region zum Einsatz kommen. Das medizinische Personal wird derzeit von La Chaîne de l’Espoir geschult, um bei der Eröffnung des Krankenhauses in den kommenden Monaten eine optimale Versorgungsqualität zu gewährleisten. In Kürze soll eine offizielle Eröffnungsfeier stattfinden, die den Beginn eines neuen Kapitels für das Gesundheitswesen in Sindschar markiert.

Die Fertigstellung des Krankenhauses erfüllt ein Versprechen, das 2018 gegeben wurde, als der französische Präsident Emmanuel Macron Nadia Murad in Paris traf. Bei diesem Treffen forderte Nadia die Regierung Frankreichs dazu auf, beim Wiederaufbau ihrer Heimatstadt Sindschar zu helfen, nachdem der sogenannte Islamische Staat (IS) einen Völkermord und sexualisierte Gewalt gegen die jesidische Bevölkerung verübt hatte. Von ihrem Appell bewegt, versprach Präsident Macron, ihre Vision eines Krankenhauses zu unterstützen, das Überlebenden und heimkehrenden Familien helfen könnte – eine Zusage, die zur Grundlage des SFMC wurde. Das Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was Überlebendenhilfe, internationale Partnerschaften und nachhaltige Zusammenarbeit bewirken können, wenn sie auf eine gemeinsame Vision ausgerichtet sind.

Für die jesidischen Frauen wird das SFMC eine transformative Wirkung haben. Während und nach der Besetzung durch den IS mussten die Frauen in Sindschar Unvorstellbares erleiden – Entführungen, sexualisierte Gewalt, Vertreibung und den Verlust ihrer Angehörigen – und gleichzeitig den vollständigen Zusammenbruch der grundlegenden Gesundheitsversorgung. Über den Zugang zu medizinischer Versorgung hinaus ist das Krankenhaus ein Schritt zur Wiederherstellung der Würde und zum Wiederaufbau des sozialen Gefüges, das der IS zu zerstören versuchte.

Die Übergabe des Krankenhauses markiert eine neue Phase der Wiederherstellung von Würde, Gesundheit und Hoffnung für die Jesidinnen und Jesiden und alle Familien in der Region. Sie zeigt, was möglich wird, wenn Überlebende eine Führungsrolle einnehmen und die Welt ihnen solidarisch zur Seite steht.