Erklärung der Nadia-Initiative zur Verurteilung eines IS-Mitglieds in Belgien
Die Verurteilung eines IS-Mitglieds in Belgien wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an der jesidischen Gemeinschaft ist ein Meilenstein im weltweiten Streben nach Gerechtigkeit für die Gräueltaten des IS.
Nadia's Initiative hat während des gesamten Prozesses eng mit der Staatsanwältin, Ermittlern und Überlebenden zusammengearbeitet. Wir würdigen den außergewöhnlichen Mut der Frauen, die ausgesagt haben, und das Engagement all jener, die dazu beigetragen haben, diesen Fall vor Gericht zu bringen.
Dieses Urteil bestätigt, dass Gerechtigkeit möglich ist, wenn Überlebende angehört werden, ihr Leiden anerkannt wird und die Verbrechen, die sie erlitten haben, nach internationalem Recht anerkannt werden.
Wir hoffen, dass dieses Urteil in ganz Europa Widerhall findet und daran erinnert, dass viele europäische Staatsangehörige an den Gräueltaten des IS beteiligt waren und zum Leid der jesidischen Frauen und Kinder beigetragen haben. Die europäischen Regierungen haben die moralische Verantwortung, diese Rolle anzuerkennen, den Schutz und Asyl für Jesidinnen und Jesiden zu gewährleisten, die Sicherheit suchen, und die Unterstützung des Wiederaufbaus und der Wiederherstellung der jesidischen Gemeinschaft durch nachhaltiges politisches Engagement, Entwicklungszusammenarbeit und andere Formen der Unterstützung fortzusetzen.
Nadia's Initiative setzt sich weiterhin dafür ein, den Überlebenden zur Seite zu stehen und Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht für die Gräueltaten gegen das jesidische Volk und andere schutzbedürftige Gemeinschaften zu fördern.